Werkzeuge
... Werkzeuge für die Grundausstattung
... Arbeitserleichterungen
Arbeitsablauf
... Schablonen
... Glasschneiden
...
Glasbrechen
Spiegel
... Aufhängung
... Bearbeitung
Fensterbilder
...
Jobo
Werkzeuge
Folgende Werkzeuge bzw. Teile
sollten zu einer brauchbaren Grundausstattung gehören:
- festes Papier oder
dünner Karton für die Schablonen
- Schere
- Filzschreiber dünn
bis mittel (Edding)
- Glasschneider
(einfachster Art)
- Schneidöl
- Schutzbrille
- Arbeitsunterlage (zur
Not geht ein etwa 1cm dicker Zeitungsstapel)
-
Karborundumschleifstein - oder Glasfeile
- Kupferfolie (zu
Beginn am besten 4,8mm breit mit schwarzem Rücken)
- Falzbein (um die
Kupferfolie anzudrücken - oder einfach ein kleines
Holzstück)
- Lötkolben (so um die
80W)
- Lötzinn
- Pinsel (für
Lötwasserauftrag)
- Lötwasser
- Baumwolllappen für
die Patina
- Spiegelschutzlack
(wenn Spiegel verarbeitet werden sollen)
- Glas zum Üben und für
die ersten Werke
Arbeitserleichterungen
Folgende Teile können die Arbeit erleichtern, müssen aber nicht
gleich angeschafft werden:
- Schleifmaschine
- dazu verschiedene
Schleifaufsätze
- Folienabroller
- Lötstation
- Brechzange
- Kröselzangen
- Folienhalter
- Kreisschneider
- verschiedene Arten
Patina
- Verzinnungspaste
- Verschiedene
Kupferfolien
- Ölglasschneider
- kleine Schüsseln für
geschnittene Teile (oder Einweggeschirr)
- Holzbrett und Leisten
(um einen Rahmen für genaueres arbeiten zu bauen)
- Schablonenschere
- Acryl-Lack aus der
Dose, wenn viel mit Spiegeln gearbeitet wird
- Glaserwinkel
Arbeitsablauf
Hier soll
versucht werden den Arbeitsablauf bei der Tiffany-Technik zu
erklären
Schablonen
Für unsere Werke
benötigen wir Schablonen. Diese dienen dazu die die Umrisse auf
den Glasteilen anzuzeichnen, die Passgenauigkeit der Glasteile
zu prüfen und auch um die Teile entsprechend nachzuarbeiten. Die
Schablonen werden am besten aus dünnem Karton gefertigt. Sollen
viele Teile hergestellt werden, kann es sinnvoll sein die
Schablonen auf Papier auszudrucken oder zu zeichnen, diese dann
zu laminieren, und dann auszuschneiden.
Da bei den Schablonen die Kupferfolie zwischen den Teilen
berücksichtigt werden muss, bietet es sich an, mit einer
Schablonenschere zu arbeiten. Diese spezielle Schere hat zwei
Schneiden und schneidet dadurch einen schmalen Streifen zwischen
den Schablonenteile heraus, welcher dann später zwischen den
Glasteilen Platz für die Kupferfolie ermöglicht.
Schablonenscheren gibt es in zwei Varianten, einmal für
Tiffanytechnik - also mit Kupferfolie, und eine breitere
Ausführung für Bleiverglasungen.
Glasschneiden
eigentlich ist der
Begriff Glasschneiden nicht ganz zutreffend. Das Glas wird mit
dem Glasschneider nicht geschnitten, sondern nur angeritzt. Der
Glasschneider wird mit mäßigem Druck - etwa so, als ob man mit
einem Bleistift eine dicke Linie zeichnen möchte - entlang der
gewünschten Linie geführt. Ein leicht kratzendes Geräusch
sollte/darf zu hören sein. Hier gilt weniger Druck ist mehr. Um
die Fissur - so nennt man den Schnitt im Glas - anzulegen reicht
normalerweise recht wenig Druck aus.
Glasschneider ziehen:
Dies ist die übliche Technik für Schnitte Lineal entlang.
Hierbei wird der Kopf des Schneiders an dem Lineal oder Winkel
entlang gezogen. Ziehendes Schneiden wird auch direkt an der
Schablone entlang verwendet.
Glasschneider schieben:
Diese Technik ist für den Freihandschnitt zu empfehlen, da sie
den Blick auf den Schneidekopf und die vor ihm liegende Linie
gewährt.
Falls der
Schnitt unterbrochen wird, soll der Glasschneider keinesfalls
nochmals durch die erzeugte Fissur gezogen werden, weil das dem
Glasschneider schadet.
Glasbrechen
Nachdem die Fissur
im Glas angelegt ist, also das Glas geschnitten ist, soll es ja
dann doch in zwei (oder gar mehrere) Teile zerteilt werden. Bei
geraden (oder Schnitten die fast gerade sind) geht das am
besten, wenn das Glas auf eine Kante (die Schnittlinie
liegt auf der Kante) gelegt wird, und das überstehende
Teil nach unten und zur Seite bewegt wird.
Komplexere Schnitte lassen sich leichter mit einer
Schnittlaufzange brechen, diese Zangen ermöglichen auch das
Brechen von sehr komplizierten Schnitten. Mit diesen Zangen ist
es möglich den Schnitt (also den Bruch des Glases)
voranzutreiben und zu kontrollieren.
Schleifen
Die gebrochenen
Kanten sollten geschliffen werden. Dies kann aus Gründen des
Anpassens notwendig sein. Aber auch, wenn das Teil super passt,
hält die Kupferfolie viel besser auf geschliffenen Kanten. Ob
nun jetzt ein Schleifmaschine zum Einsatz kommt, oder von Hand
geschliffen wird ist nicht relevant. Wichtig ist es, die Kanten
zu brechen und an den Schnittkanten für eine ausreichende
Auflage der Folie zu achten. Immer nach dem Schleifen sollten
die Teile gespült und getrocknet werden.
Folieren
Um die Teile
verlöten zu können, müssen die Glasteile in Kupferfolie
eingefasst werden. Dieses Einfassen wird auch gerne als Wickeln
bezeichnet. Wichtig hierbei ist, dass die Kanten der Glasteile
recht gut mit dem Kupferband zusammenkleben. Der Überstand wird
dann auf die Glasfläche umgebördelt.
Abhängig der Breite der Folie ergeben sich auch die Breiten der
Lötnähte. Dünne Lötnähte sehen feiner aus, wobei ein dicke
Lötnaht auch gerne bei rustikalen Objekten gewünscht sein kann.
Um die Folie auf die Glasteile fest anzudrücken verwende ich
gerne ein Essstäbchen (oder etwas anderes aus Holz). Damit reibe
ich die Folie an den Kanten, und auch an den Flächen der
Glasteile an.
Groblöten
Unter Groblöten
versteht mal das zusammenlöten der einzelnen (folierten)
Glasteile mit einer groben Lötnaht. Die Lötnaht soll weder
schön, noch ganz ausgefüllt sein. Es geht hier nur um das
zusammenhalten der einzelnen Glasteile.
Feinlöten
Beim Feinlöten
sollte die Naht geschlossen werden (d.h.: es sollen dann keine
unregelmäßigen Stellen mehr in der Lötnaht vorhanden sein). Die
Lötnaht sollte dann als gleichmäßiges Zinnteil erscheinen,
Stellen, an denen man erkennen kann, dass das Lötwerkzeug
abgesetzt wurde sind eher unerwünscht. Eine gleichmäßige
halbrunde Form der Lötnähte ist anzustreben.
Patinieren
Nachdem das Objekt
gereinigt und getrocknet ist, können die Lötnähte mit Patina
behandelt werden, es werden recht viele Farben der Patina
angeboten. Wichtig ist, dass die Lötnähte trocken sind, da sonst
die Patina sich nicht richtig entwickeln kann.
Finish
Das patinierte
Objekt kann dann noch mit speziellen Finish-Produkten bearbeitet
werden. Diese verhindern weitgehend ein weiteres altern
(oxydieren) der Lötnähte.
Spiegel
Aufhängung
Um Spiegel aufzuhängen gibt es mehrere
Möglichkeiten:
- Kette oder Draht an
den Lötnähten anlöten:
Dies ist wohl die einfachste Möglichkeit, und wird wohl auch
sehr häufig angewendet.
- Halteblech ankleben:
Im Handel gibt es Spiegelhaltebleche, welche auf die
Rückseite des Spiegels geklebt werden können (diese
Haltebleche sind bereits mit Doppelseitigem Klebeband
versehen). Die wird allerdings nur funktionieren, wenn im
oberen Bereich des Spiegels ein genügend großes Glasteil
eingebaut ist, um das Halteblech anzubringen.
- Halteblech auf
Trägerglas:
Hat das Objekt nicht die Möglichkeit ein Halteblech im
oberen Bereich aufzukleben, kann auf den gesamten Spiegel
ein "Trägerglas" aufgeklebt werden. Hierzu einfach eine
Scheibe Floatglas etwas kleiner als den Spiegel schneiden,
diese dann mit Silikon auf den Spiegel aufkleben (! Silikon
benötigt zum Aushärten Luftsauerstoff, daher das Silikon am
besten nur in senkrechten Linien auftragen - Linienabstand
so etwa 2..3cm). Das Halteblech kann dann auf das Floatglas
aufgeklebt werden. Ein schöner Nebeneffekt ist, dass durch
das Trägerglas auch die Stabilität des Spiegels sehr erhöht
wird.
- Trägerplatte aus
Holz:
Ähnlich dem Trägerglas kann auch eine (dünne) Holzplatte auf
den Spiegel aufgeklebt werden. An dieser Holzplatte kann
dann eine Aufhängung befestigt werden, oder auch in diese
Holzplatte eine oder zwei Bohrungen eingebracht werden, um
das Objekt aufzuhängen.
Bearbeitung
Spiegelglas
hat auf der Rückseite eine Beschichtung. Diese macht aus
Floatglas - eben - das Spiegelglas. Beim verarbeiten von
Spiegelglas ist folgendes zu beachten:
- Spiegelglas nur auf
der Glasfläche schneiden
- Die Schnittkanten
möglich zeitnah mit Schleifstein - oder besser mit
Spiegelschleifer - brechen
- Zum Schutz der
Beschichtung zeitnah Spiegelschutzlack o.Ä. anwenden
- Gute Ergebnisse habe
ich mit Acryl-Lack gemacht: Die geschnittenen (und
geschliffenen Teile) auf andere Glasteile (Reste) aufgelegt,
und dann mit Acryl-Lack lackiert. Der Acryl-Lack dringt auch
in die kleinen Ritzen zw. Beschichtung und Glas ein und
versiegelt diese.
- Ganz wichtig bei der
Spiegelverarbeitung ist ein sauberer Arbeitsplatz. Die
kleinsten Splitter zerstören die Beschichtung des Glases -
Spiegelfrass ist die Folge!
- Ist kein
Spiegelschleifer zur Hand (falls nur wenig mit Spiegel
gearbeitet wird) kann das Spiegelteil auch so im Winkel von
45° (Beschichtung zeigt nach oben, wie immer beim Schleifen
von Spiegeln) am Schleifkopf entlanggeführt werden:
Fensterbilder
Jobo-Fensterknöpfe
Jobo-Fensterknöpfe (weiters Jobo's
genannt) können sehr gut verwendet werden, um Tiffanybilder an
Fenstern anzubringen. Dabei ist einiges zu beachten:
- Jobo's werden mit
Silikon an die Fensterscheibe geklebt
Wichtig ist beim Silikon, dass es UV-Beständig ist, die
Farbe spielt im Prinzip keine Rolle. Allerdings ist klares,
bzw. schwarzes Silikon zu bevorzugen, das dies am wenigsten
auffällig ist. Silikon hat ein Aushärtezeit von etwa 14..18
Stunden. Um also auf der sicheren Seite zu sein bietet es
sich an das Silikon 48 Std. aushärten zu lassen, bevor es
belastet wird.
- Welches Silikon:
das Silikon muss UV-stabil sein. UV-Stabiles Silikon gibt es
auch im Baumarkt.
- Vorbehandlung der
Jobo's:
Die Jobo's können nicht wie sie versendet werden direkt
verwendet werden. Sie müssen mit einem Primer eingestrichen
werden, da ansonsten das Silikon nicht oder schlecht an
Ihnen haftet. Diesen Primer kann auch dort bekommen, wo man
die Jobo's kauft. Freundliche Händler streichen einem die
Jobo's damit ein, da die Flasche Primer für hunderte von
Jobo's reichen würde, und daher im Verhältnis zu einem
Fensterbild sehr teuer wäre. Alternativ kann auch Primer aus
dem Baumarkt verwendet werden (notwendig, wenn
Acryl-Badewannen mit Silikon verfugt werden sollen).
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Befestigungsmöglichkeiten mit Jobo's:
Es gibt spezielle Winkel, welche in die Jobo's eingehängt
werden. Das Fensterbild wird dann nur in diese eingelegt,
bzw. eingehängt.
Auch haben die Jobo's eine zentrische Bohrung (angesenkt) in
die eine Senkkopfschraube eingebaut werden kann. In dem man
Beilagscheiben oder Abschnitte aus Messingrohren in das
Fensterbild einarbeitet, kann dann das Fensterbild mit
Hutmuttern auf den Schrauben befestigt werden.
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